Wenn Ihr auf die Überschrift klickt, dann kommt man zum Platz acht der besten Spiele Borussias, die ich persönlich im Stadion gesehen habe.

Das Spiel war das eine, was an diesem Tag einfach nur geil war, aber die Siegesfeier danach toppte einfach viele Partys ähnlicher Art in Elberfeld.

Wir hatten vor dem Spiel versprochen, 50,-DM in die Mannschaftskasse unserer Fohlenelf zu spenden, wenn die Bayern geschlagen würden.

Nachdem man schon im Stadion abgefeiert hatte ohne Ende, ging es zum Türsteher unseres Vertrauens an die Geschäftsstelle.

Dann warteten wir auf Frank Mill, der extra für uns runterkam und den Fuffi in Empfang nahm...boah, war das ein Gefühl, denn Frankie war damals für mich der Größte bei Borussia...mit Tränen in den Augen, nach diesem grandiosen Spiel, übergab ich ihm das Geld und dann ging es nach Wuppertal.

Wir hatten an diesem Tag mehrere Gäste, die uns in die schönste Stadt der Welt begleiteten und es war schon jetzt klar, dass es eine grandiose Siegesfeier werden wird.

Die Kneipe, in der wir seit einiger Zeit regelmäßig einliefen, hieß "Schrank" und man konnte von Außen nicht reinschauen, was auch gut so war.

Im sechsten Kapitel meines Buches mit der Überschrift "Schalker? Die können uns 'mal..." (beginnt ab Seite 46) habe ich von den Schwierigkeiten mit den Knappenfans im Tal berichtet, aber uns war komplett egal, denn heute hieß es eine Siegesfeier durchzuziehen...und was für eine.

Bis morgens um sechs (der "Schrank" machte immer erst zu, wenn alle Gäste weg waren) zauberten wir in der Kneipe, tranken dabei vor allem Stiefel mit "Goaßmaß" (Bier, Cola, Kirschschnaps)...es war göttlich.

Kurze Anekdote: ein Kumpel von uns, treffenderweise Bayern-Anhänger, musste Sonntagsmorgens nach Schwelm zu seiner Arbeit...die Inventur stand an. 

Er war schon im Anzug (als Prokurist musste er nicht selber zählen) in die Kneipe gekommen, weil er wusste, was die Nacht geschlagen hatte und trank trotzdem mit...der letzte Stiefel um halb sechs war sein Verhängnis.

Weil es der letzte war können er diesen ja jetzt gedankenlos falsch herum trinken, weil klar war, dass er danach keinen neuen ausgeben musste (so ging das "Spiel": wer gluckern lässt, musste den nächsten Stiefel zahlen) und dann gluckerte es so sehr, dass er über und über mit der rot-klebenden Brühe übergossen wurde.

Wir lagen auf dem Boden vor Lachen und er musste noch einmal nach Hause, um sich umzuziehen...dann begleiteten wir ihn und einen Teil unserer Gäste, die mit dem Zug nach Hause fahren mussten, zum Bahnhof in Elberfeld.

Diese Siegesfeier hatte es wirklich in sich und es war ein absolut geiles Gefühl, dass es gerade unsere Borussia war, der wir diese denkwürdige Nacht zu verdanken hatten.