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Die "Black-Hat"-Zeit der Wuppermönche...hier Klaus B., meinereiner, Uwe, Falko (von links nach rechts)

Es gibt sie...diese Begegnungen der dritten Art, auf die man sehr gerne verzichten würde, die sich einem aber leider absolut aufdrängen.

Solch eine Begegnung widerfuhr uns in Bielefeld am 20.10.1984, nach dem Auswärtsspiel gegen die Arminia.

Wir waren damals allerhöchstens Mittelhörner, auch wenn wir das natürlich gaaanz anders sahen.

Mit dem Auto angefahren, fanden wir schnell einen großen Parkplatz, auf dem eine Menge Autos parkten und darunter auch eine beachtliche Menge (für damalige Verhältnisse) an Borussia-Fans.

Der Weg führte uns von diesem Parkplatz durch eine große und weiträumige Parkanlage zum Stadion.

Zwar mussten wir einmal um die alte Alm herum, aber es gab überhaupt keine Probleme.

Das Spiel war echt toll und an Dramatik kaum zu überbieten, am Ende trennten sich beide Teams mit einem leistungsgerechten Unentschieden, wie man so gerne sagt.

Am Bierstand nahm man noch eine Hopfenkaltschale zu sich und ging dann wieder zurück Richtung Parkplatz...und natürlich auch wieder durch die erwähnte Parkanlage.

Vielleicht muss ich noch unser Outfit erklären und wer "wir" waren: meine Schwester Christiane, Uwe und meine Wenigkeit...alle in Kutte, mit Trikots, Schal und außerdem noch mit schwarzen Hüten, die wir damals richtig cool fanden und die einige Monate unseren "Modetrend" darstellten...auf gut deutsch...auffällig bis dorthinaus!

Im Park kam uns dann eine Gruppe junger Männekes entgegen, etwa 40-50 Leute stark, von der Kleidung her auf jeden Fall Freunde der dritten Halbzeit oder eben Hooligans, wie sie damals selber gerne genannt wurden.

Wir hörten schon vom weiten Sprüche wie "Ooch, guck 'mal da" oder "Was kommt denn da nettes auf uns zu?!".

Uns rutschte das Herz in die Hose, denn das sah nach schwer Prügel aus und die Angst um unsere Kutten war wirklich groß.

Was blieb uns anderes übrig als weiterzugehen und auf das Beste zu hoffen...kurz bevor sich dann sozusagen unsere Wege kreuzten, rief einer dieser Helden "Achtung, da oben stehen die Bullen!".

Ein einziger Polizist mit Hund stand etwa 150 Meter entfernt, beobachtete die Szenerie und was soll ich Euch sagen...die Bielefelder ließen uns in Ruhe, wir gingen mitten durch den Mob und es passierte...NIX!

Ein einzelner Polizist und dann noch weit weg sorgte dafür, dass die Jungs vom "OWT" (Ostwestfalen-Terror) uns kein Haar krümmten...wir wussten ganz genau, wie viel Glück wir gehabt hatten.

Wäre uns das auf Schalke oder in Köln passiert, wären wir wohl nicht so ungeschoren davongekommen, jedoch wären wir dort auch anders gekleidet durch die Gegend gelaufen.

Fakt war, dass uns der Arsch auf Grundeis ging und wir einfach nur froh waren, wie wir nachher ohne Blessuren aus Bielefeld abfahren konnten.

Nicht ohne uns bei dem einen Polizeibeamten und seinem Hund zu bedanken.😨😖