Platz 6:  Zeitungsente der "Tageszeitung München"


Als Fanbeauftragter habe ich zwischendurch auch 'mal im Fokus verschiedener Presse- bzw. Medieninstitutionen gestanden.

Meine kleinen Reibereien mit der "Rheinischen Post" waren noch harmlos, doch was sich die "Tageszeitung München" (TZ) mit mir erlaubte, war echt eine journalistische Bankrotterklärung.

Welches der vielen Auswärtsspiele beim FC Bayern im Olympiastadion es war, kann ich heute nicht mehr sagen, da fehlt mir die Erinnerung.

Fakt ist, dass es im Auswärtsblock Ärger zwischen einigen Borussenfans und der Polizei gab.

Wie immer bin ich hin und habe versucht zu vermitteln, damit sich der Einsatz der Staatsmacht nicht allzu heftig für die betroffenen VfLer auswirkt.

Die Diskussionen waren jedoch zum größten Teil fruchtlos und nach dem Spiel musste ich mehrere Borussen aus dem stadioneigenen Knast abholen.

So weit, so gut...am Montag nach dem Spiel bekomme ich von einem Borussenfan, der seinen Wohnsitz in München  hatte, einen Zeitungsbericht zugefaxt.

Darin dann die folgende Nachricht (sinngemäß wiedergegeben):

"...während des Spiels gab es einigen Ärger mit verschiedenen Borussia-Fans. Man versuchte den Fanbeauftragten zu kontaktieren, um die Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Leider war dieser im Stadion nicht anzutreffen und wurden dann später, betrunken und schlafend in einem Fanbus gefunden..."

Ganz ehrlich, Leute? In diesem Augenblick zog sich alles zusammen, was da an Organen vorhanden war in meinem Körper, mir wurde heiß und kalt....das konnte doch nicht wahr sein!!!

Klar, erster Schritt: Borussia informieren und klarstellen, dass diese Nachricht absolut gelogen ist und ich während des gesamten Spiels ansprechbar und vor allem IM Stadion war.

Tja, und dann mithilfe eines Rechtsanwaltes einen Gegendarstellung verfassen und absenden, was ich am selben Tag noch in Angriff nahm.

Nun, das Ganze dürfte jetzt ca. 28-30 Jahre her sein und natürlich kann ich heute nur darüber schief grinsen, denn das im Freistaat Bayern die Uhren anders laufen als bei uns, muss ich nicht extra erwähnen.

Dass jedoch die Gegendarstellung von einem Münchner Gericht abgelehnt wurde und das auch noch ohne ausreichende Begründung, war damals ein harter Schlag für mich.

Es hat mir zwar nicht geschadet, aber ein fahler Nachgeschmack blieb...